Impressum

Transalp06

Von gräädeschten Wegen, fehlender Luft und abbenen Kurbeln
Transalp 2006

Übersicht:CD-Hülle 2006
1. Vorbereitung
2. Oberstdorf - Boden
3. Boden - Obergurgel
4. Obergurgel - Bozen
5. Bozen - Aldein
6. Aldein - Palu di Fersina
7. Palu di Fersina -  Folgaria
8. Folgaria - Riva del Garda
9. Riva - Lago di Ledro - Riva
10. Fazit

 

Vorbereitung
Sauber verpackt
Nach dem verregneten 2005er Alpencross, sollte es in diesem Jahr wieder in Nord-Süd -Richtung über die Alpen zum Gardasee gehen. Dabei wollten wir ein paar von Heckmaiers Routenetappen unter die Räder nehmen. Standesgemäß sollte es deshalb in Oberstdorf mit der Überquerung des Schrofenpasses los gehen.Die Luft ist raus
Als Busfahrer stellte sich ein Arbeitskollege unseres Führers zur Verfügung, welcher uns während der Fahrt mit Träumen und Ranzenpein unterhielt.
Wie immer wurde am Freitagabend der Bus unter der fachkundigen Leitung von Oberstauer P.K. gepackt. In diesem Jahr stand uns ein nagelneuer Sprinter mit langem Radstand und DVD-Anlage zur Verfügung. B.O. erscheint mit zwei abgefahrenen Reifen und zusätzlich hinten platt, wohl um Gewicht zu sparen, denn keine Luft im Reifen hat auch kein Gewicht. Da dies aber fürs Vorankommen nicht so ideal ist bekam er zwei neue Mythos und einen neuen Schlauch spendiert. Schnell noch ein Bier und dann nach Hause um in freudiger Erwartung dem kommenden Tag entgegen zu schlummern.

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12.08.06  Oberstdorf - Boden (71,4 km, 1560 m auf, 1005 m ab, 5:48 h)
Start Transalp 2006
Die Fahrt nach Oberstdorf verläuft problemlos, in der DVD-Anlage läuft zur Einstimmung der Film von Heckmaiers erster Alpenüberquerung auf dem gräädeschten Weg über die Alpen zum Gardasee.Rast vor dem Schrofenpass.
Bei bedecktem Himmel und etwa 13°C ziehen wir uns auf dem Parkplatz eines Gymnasiums um. Um 13:15 Uhr machen wir uns auf den Weg zum Schrofenpass. Wir folgen zuerst einem gemächlich ansteigenden Asphaltweg, Erinnerungen an die 2000er Tour werden wach. Die letzten Meter zu der Holzhütte, an der im Jahr 2000 für uns Schluss war, gingen noch genau so steil hoch (27% oder so) wie damals. Eine kurze Rast, doch diesmal träumt noch keiner von Dingen die mit W… anfangen und mit …zen aufhören. Wir können noch so etwa 100 Meter weiterfahren, dann geht es schiebender Weise den Schrofenpass hoch. Der Weg war weit weniger spektakulär als wir uns im Vorfeld ausgemalt hatten. Ein etwa 1m breiter Schotterweg führte meist gemächlich noch oben. Vereinzelt passierten wir ein paar mit Seilen gesicherte Tragepassagen. Die beiden Metallstege waren auch harmlos, denn unser SchrofenpassOberschrauber P.K., der vor dem Anstieg ziemlich skeptisch war, zeigte sich wenig beeindruckt. Nach 45 Minuten schieben und tragen waren wir oben. Auf der anderen Seite durften wir dann eine halbe Stunde bis Lechleiten hinunter schieben und tragen.
Über die Straße ging es weiter bis Haselgehr, von wo aus wir dem Besinnungsweg hinauf nach Boden folgten. Die ersten paar hundert Meter geht es steil, dann leicht ansteigend auf einem breiten Forstweg voran. Ein Förster überholt uns mit seinem Auto und eröffnet uns, dass wir bald unsere Räder so etwa 300 m tragen müssten. Höhenmeter oder flach hat er nicht dazu gesagt. Sein leichtes - oder war es eher hämisch? - Grinsen im Gesicht hätte uns die Antwort aber schon geben können, es waren Höhenmeter. Die 300 Meter entpuppten sich als schmaler , steiler, verwurzelter und rutschiger Wandersteig, der uns manchmal nach dem Motto 3 Schritte vor zwei zurück bei Laune hielt. Nach dem Aufstieg ging es, die Betonung liegt auf gehen, genau so steil bergab, mit dem einzigen Unterschied, das wir uns nun an den Bikes fest halten konnten und bei Bedarf die Bremsen zur Unterstützung einsetzen konnten. Wir landeten schließlich wieder auf einem breiten Forstweg, auf dem wir bei moderater Steigung die letzten Kilometer bis zu unserem Hotel in Boden zurück legen wollten. Wollten, was nicht ging, weil ein Murenabgang aus dem Jahr 2005 den Weg unter sich begraben hatte, gerade an einer Stelle von wo aus wir links voraus, auf der anderen Seite eines ziemlich breiten undDort hinten liegt unser Hotel reißenden Baches den Ort Boden und unsere Hotel in der Abendsonne erkennen konnten. An Pflöcke genagelte Schilder leiteten uns nach rechts über die Mure auf den Bruder des  vorher erklommenen Wurzelpfades. Genauso steil und rutschig und so etwa 200 Meter hoch und wieder runter zum Flussbett und den übrig gebliebenen Weg. Wobei wir den Verdacht nicht los wurden, dass der Schilderaufsteller ein Bruder des Försters vom vorherigen Weg gewesen sein musste. Als Alternative hätte er auch 100 Meter flach durch den Schotter des Bachbettes, welches im Sommer nur zu etwa einem Drittel ausgefüllt war, ausstecken können. Langsam brach die Dämmerung herein, im Hotel und im Ort gingen die Lichter an. Bei der nun folgenden Fahrt entlang des Bachbettes, waren alle sehr schweigsam, was jedoch nicht auf die beiden Wurzelpfade zurückzuführen war, denn solche Einlagen machen einem Matschfinder gar nichts aus, selbst wenn, würden wir das niemals nicht zugeben. Wie sich später heraus stellte schwirrte allen die bange Frage im Kopf herum, ob die Brücke über den Fluss das Jahr 2005 überlebt hatte oder ob sie das Schicksal ihrer Kollegin in Scharnitz erlitten hatte. Nach einer Wegbiegung, große Erleichterung, sie hatte überlebt. Mit einiger Verspätung liefen wir gegen 21:00 Uhr  im Gasthof  Bergheimat ein. Es ging direkt zum Essen. Nach einer Tomatensuppe, Gasthof Bergblick in Boden am HahntennjochCordon Bleu mit Kartoffel- und Beilagensalat, so wie einem Eis ging es uns direkt wieder besser, auch in Anbetracht der Tatsache, dass wir den isotonischen Flüssigkeitsausgleich nicht vernachlässigten.
Danach denken wir auch an unser Äußeres, wir testen die Duschen und legen frische Kleider an um anschließend die Highlights des Tages noch einmal Revue passieren zu lassen, ohne dabei unser Inneres bezüglich des Flüssigkeitshaushaltes zu vernachlässigen. Nach einiger Zeit gesellte sich der Wirt, ein gebürtiger Sachse, zu uns. Er unterhielt uns mit Berichten von der Tanzmusik, die nebenan in einer Scheune statt fand, so wie diversen Berichten von seinen Aktivitäten zu Wasser, zu Land und in der Luft, als Tourismusmanager von Boden am Hahntennjoch.
Manche seiner Berichte ließen unsere Münder offen stehen, die drohende Austrocknung konnten wir durch vermehrte Flüssigkeitszufuhr gerade noch verhindern.

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13.08.06   Boden - Obergurgel (88,55 km, 2095 m auf, 1516 m ab, 6:19 h)
Hahntennjoch geschafft
Nach dem Frühstück meldet Ali, dass seine hübsche Martha am Bike sich nicht mehr richtig drücken lässt. Eine Kurzdiagnose ergibt abgefahrene Bremsbeläge und Luft im System. Er hatte sein Rad auf dem Kopf stehend zum Verladetermin transportiert, was den Diskbrakes nicht so gut bekommt. (siehe auch Technikkapitel Scheibenbremsen) Schnell werden die Beläge gewechselt und das System entlüftet, die Bezahlung für den Service sollte am Abend im Etappenziel in Naturalien erfolgen.
Nun kann die Etappe endlich bei sonnigem Wetter gestartet werden. 5 Kilometer weiter und 500 Meter höher erreichen wir das Hahntennjoch. Der Himmel zieht sich zu, Jacken und lange Handschuhe sind eine gute Wahl. Auf der nun folgenden Straßenabfahrt nach Imst wird uns langsam wieder wärmer. In Imst gesellt sich J.M. zu uns, unsere Truppe ist nun komplett. Wir folgen dem Inntalradweg Richtung Ötztal bis nach Sauters, dort biegen wir Richtung Oetz ab, wo wir eine Mittagspause mit Nudeln, Apfelschorle und Kaffee einlegen. Wir starten zu den letzten 40 km und 1400 hm nach Obergurgel.Obergurgel im Ötztal Wir folgen zunächst der ausgeschilderten MTB-Route auf der es über gute Schotterwege langsam nach oben geht. Später folgen wir der Straße. Moderate Anstiege wechseln sich mit 10%-igen Serpentinen und nachfolgenden Flachstücken ab. Es ist eine eintönige, gleichförmige Fahrt, die einzige Abwechslung bringt die Suche nach der optimalen Sitzposition, sporadischer feiner Nieselregen von dem man nicht nass wird und eine Kaffeepause mit Apfelstrudel in Zwieselstein. Die letzten 7 km führen uns mit gleichmäßiger Steigung zu unserem 450 Meter höher gelegenen Ziel, dem Gasthof Mathiesen in Obergurgel.
Kalorien für kommende Aufgaben müssen gebunkert, Flüssigkeitsverluste von zurückliegenden Ereignissen müssen ausgeglichen und Geschichten von vergangenen und zukünftigen Taten müssen erzählt werden. So gestärkt suchen wir schließlich unsere Zimmer auf, voller Vorfreude auf die am nächsten Tag anstehende Überquerung des Timmelsjoches.

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14.08.06  Obergurgel - Bozen  (106,95 km, 925 m auf, 2530 m ab, 5:20 h)
Schöne Strasse bei Sonnenschein
Wir starten bei 8°C und leichtem Nieselregen, 11,5 km und 770 hm zum Timmelsjoch liegen vor uns. Am Anfang steigt die Straße so mit 10 – 12%. Um Hochgurgel herum ist es flacher und locker zu fahren. Wir nähern uns langsam der Wolkenuntergrenze, ab so etwa 2300 Metern wird aus dem Nieselregen jetzt mehr und mehr ein leichter Schneefall. Wir tauchen schließlich in die Wolken ein. Das nach der Mautstelle folgende nach unten führende Straßenstück führte bei J.K. zu der bangen Frage, ob wir uns denn nun verfahren hätten. Der Hinweis auf fehlende Abzweigungen und Kreuzungen ließ ihn schließlich wieder an die richtige Streckenführung glauben. Die 70 Höhenmeter, die uns dieses Straßenstück nach unten geführt hatte besserte unsere Bilanz ein wenig auf. Noch 4 km und 400 m hoch, wir sind auf der Mitte August, Schnee und RegenPasshöhe in 2509 Metern Höhe. Wir stehen mitten in den Wolken, es zieht, es ist nass und ziemlich kühl, so etwa 3 Grad. Wir präparieren uns für die folgende Abfahrt Richtung Meran, Lampen werden montiert, die Kleidung um einige Schichten erweitert, dann noch schnell ein Erinnerungsfoto. Von der im Vorfeld bei der Tourenplanung versprochenen tollen Aussicht auf dieser Abfahrt ist nix zu sehen. Italien empfängt uns mit Wolken und  heftigem Regen und Schnee, das Einzige was wir sehen sind die Bremslichter der  Autos vor uns, die uns bei unserer Fahrt in sonnige Gefilde mehr oder weniger stark behindern. Die Fahrt durch die Tunnel ist auf  Grund der Regentropfen, trotz Lampen, mehr ein Ahnen des richtigen Weges, wir folgen unseren Vorderleuten, die sich ihrerseits auf die Autofahrer vor sich verlassen.
Der Regen lässt schließlich nach. Bei einem Halt in St. Leonhard nach 26 Kilometern Abfahrt, entdecken wir Kinder in kurzen Hosen und T-Shirts. Gedanken schießen durch den Kopf: Entweder sind die Einwohner dieser Region Buntwäscheunheimlich abgehärtet oder es ist tatsächlich warm. Ein vorsichtiges Entfernen einiger gut isolierender Kleidungsstücke bestätigte die letztere Tatsache und auch die physikalische Tatsache, dass isolierende Stoffe in beiden Richtungen wirken. So wie sie verhindern, dass Körperwärme nach außen abgegeben werden, unterbinden sie genau so gut das Eindringen von äußerer Wärme Richtung Körper.
Wir wechseln von der Straße auf den Radweg an der Passer vorbei und  rollen das Passeiertal weiter hinunter. Nun hat Italien ein Einsehen mit uns, der Himmel reißt auf, die Sonne lacht. Wir stoppen und legen uns trocken, so wie kurze Radklamotten  an.
Wir erreichen Meran und machen eine kurze Stadtrundfahrt, durch mit Touristen ziemlich überfüllte Stadt, in den Lokalen ist kein Platz für die Mittagspause zu finden. Wir beschließenUnser Guide betreibt ein Cafe weiter zu fahren und uns in einem der kleineren, weniger überlaufenen Orte in Richtung Bozen zu stärken. Kurz vor Lana werden wir fündig, ein großes auf eine Mauer gemaltes „Café Gerhard“ lässt uns anhalten. Ein Restaurant mit dem Vornamen unseres Anführers musste einfach ein gutes sein. Der Wirt bietet uns mehr oder weniger landestypische Münchner Weißwürste mit Brezen an, welche dankend angenommen werden. Für Abwechslung sorgt ein auf den restauranteigenen Tennisplätzen statt findendes Tennisturnier, so wie Lokalisierung des legendären fleischtöpfigen Hecherhofes, mit seinen diversen Töchtern, am gegenüberliegenden Hang des Etschtales, welcher von unserem rostiger EisenhutMitfahrer Ali, der mit den drucklosen Marthas, regelmäßig aus nostalgischen Gründen besucht wird. Dermaßen gestärkt geht es flach und locker die letzten 30 km zu unserem Domizil in der Bindergasse mitten in der Altstadt von Bozen. Das Hotel Eisenhut entpuppte sich als eine, dem Flair einer Altstadt voll entsprechende , eher rostige Unterkunft. Die Möglichkeit über einen schmalen Innenhof unsere Kollegen bei der Körperpflege zu beobachten fanden wir faszinierend. In der angegliederten Pizzeria regulieren wir unseren Kalorien- und Flüssigkeitshaushalt, bevor wir uns noch zu einer Stadtbesichtigung per pedes aufmachen.

 

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15.08.06  Bozen - Aldein (31,2 km, 1000 m auf + 840 m Seilbahn, 920 m ab, 3:00  h)
Platte Reifen
Südtirol weckt uns an Maria Himmelfahrt mit einem, eines solchen Feiertages würdigen Traumwetter, wie aus dem Reiseprospekt. Strahlend blauer Himmel, angenehme Temperaturen, traumhaft, um mit unserem Busfahrer zu sprechen. In entsprechender Hochstimmung nehmen wir unser Frühstück ein und sammeln anschließend unsere Bikes nebst Gepäck ein. In diese Idylle platzt unser Busfahrer H.J. mit der Hiobsbotschaft, dass an unserem Bus zwei Räder platt seien. Aufregung, gelbe Engel alarmieren und die Bikes nebst Gepäck zum etwa 200 m entfernten Parkplatz schaffen. Eine etwas genauere Untersuchung entspannt die Lage etwas. Die Reifen sind nicht platt, ihnen fehlt nur etwa die Hälfte ihrer Luft. Die Lage entspannt sich etwas, ein Teil der Truppe beginnt mit der Werkstattpumpe die Reifen wieder zu beleben, während der Rest sich um die Bikes kümmert und die Ketten noch einmal, zugegebenermaßen unnötiger Weise, pflegt. Da genügend Zeit ist werden bei Ali die hinteren Bremsbeläge neu justiert, das lästige Schleifgeräusch ist endlich weg. So wird die Wartezeit bis zum Eintreffen des ADAC-Mobils überbrückt, welches mittels seines Kompressors den Reifen wieder zu ihrer wahren Gestalt verhilft.
Abbene KurbelnWir verabschieden uns von unserem Bus nebst Fahrer und starten mit einer guten Stunde Verspätung zu unserer heutigen Etappe in Richtung des Bozener Hausbergs Kohlerer und beginnen mit dem Aufstieg, der uns den Dolomiten näher bringen sollte. Nach der zweiten Kehre hält J.M. auf Jo´s ersten Dr. Rohloff an, da irgendetwas mit den Kurbeln oder den Pedalen nicht zu stimmen scheint. Es scheint nicht nur so, es ist auch so, es ist schon ein seltsamer Anblick, wenn beide Kurbeln nach unten zeigen. Ebenso seltsam ist die Tatsache, dass sich beide in verschiedene Richtungen drehen lassen, obwohl beide Pedalschrauben fest angezogen sind. Die abschließende Diagnose von Oberschrauber P.K. lautet auf Tretlagerwellenbruch. Beratschlagung. Wir fahren die zwei Kehren wieder hinunter zur Talstation der Seilbahn, die wie die Straße auf den Bozener Hausberg führt.
Überlegungen, Anruf im Hotel beim Mountainbiker Mateo um eventuell Ersatzteile auf zu treiben. Er ist aber nicht mehr zu erreichen, macht bei diesem Traumwetter wohl selbst eine Tour. Unser Traum von einem Busfahrer ist per Handy ebenfalls nicht zu erreichen, er hat sein Handy aus Energiespargründen ausgeschaltet. J.M. setzt sich Richtung Innenstadt in Bewegung und versucht weiterhin mit unserem Fahrer Verbindung auf zu nehmen.
Die Übrigen beschließen nun, auf Grund der vielen Verzögerungen, den ersten Anstieg mit der Seilbahn zu überbrücken. Bequem lassen wir uns von so 260 Metern auf 1100 Meter hinauf kutschieren. Dann sitzen wir endlich wieder auf den Rädern in Richtung Deutschnofen. Überall Maria-Himmelfahrts-Pilger, grober Schotter und teilweise giftige Anstiege. Teilweise so steil, dass ein Pferd sich weigert, seinem zu Fuß vorneweg marschierenden Reiter zu folgen. Er zieht an den Zügeln, es stemmt die Vorderhufe in den steilen Waldboden. Endlich geht es wieder moderater voran und wir treffen zur Mittagsrast in Deutschnofen ein. Pasta und Schorle sind der verdiente Lohn für diesen ereignisreichen Vormittag.
Kloster WeißensteinDanach folgen wir dem Weg E5 zum Kloster Maria Weißenstein. Obwohl dieses noch etwa 200 Höhenmeter über uns liegt, geht es zuerst einmal noch ein gutes Stück bergab, bevor es dann doch noch hoch zum Kloster geht. An einer Weggabelung entscheiden wir uns für die kurze Variante, die sich als steile Diretissima über eine wunderschöne Almwiese entpuppt. Oben am Kloster herrscht wegen des Feiertages ein richtiger Rummel. Wir halten uns deshalb nicht lange auf, nur schnell ein paar Erinnerungsfotos vom Kloster und dem wunderschönen Panorama machen und dann weiter zu unserem Etappenziel in Aldein.
Obwohl dieses tiefer als das Kloster liegt, geht es zuerst heftig bergauf. Da auch hier viele Pilger unterwegs sind gebietet es der Matschfinderstolz nicht ab zu steigen, sondern die Steigungen hoch zu fahren. Die Bewunderung der Pilger war uns gewiss. Endlich beginnt die Abfahrt. Zuerst folgen wir einem stark verwurzelten Pfad durch einen Wald, der ein oder andere steigt sicherheitshalber ab, dabei rutscht unser adliger Biker auf einer Felsplatte aus, sein Knie zwackt leicht, sieht aber noch ganz gut aus. Weiter geht’s nun auf Schotter, richtigRelaxen im Michlhaus steil und bremsentestmäßig, aber dennoch gut zu fahren. Wir erreichen schließlich Aldein und starten dort eine Ortsrundfahrt um unser Domizil, das Michlhaus zu suchen. Wir finden es und sitzen bald danach bei herrlichem Sonnenschein auf der Terrasse hinter dem Haus
Unser Busfahrer und der Tretlagerspezialist J.M. sind noch unterwegs. Wie sich später herausstellt hatte sich dieser mit einem öffentlichen Bus Richtung Deutschnofen in Bewegung gesetzt, denn dort sollte es einen Fahrradverleih geben, bei dem er auch Ersatzteile auftreiben können würde. Der Bus fährt ihn aber in ein anderes Tal. Endlich hat er Verbindung mit unserem Busfahrer, sie finden auch einen Fahrradverleih, der aber angeblich nicht das richtige Werkzeug hat um die defekte Welle aus zu bauen. J.M. leiht sich deshalb ein anderes Bike, das im Laufe der weiteren Tour mit gutem Zureden zum Fahren bereit war. Beide hatten noch mehr zu erzählen, ein Handy wurde liegen lassen, auch ein Satz Papiere musste noch einmal abgeholt werden. Zu guter Letzt riss am Bus auch noch ein Kühlschlauch ab. Alles in allem hat unser Busfahrer bei dieser Aktion 210 km zurückgelegt, über die Höhe der Handyrechnungen konnte man noch nichts sagen.
All das war beim Abendessen schnell vergessen. Das Haus wurde von drei Frauen betreut und bekocht, sie verwöhnten uns mit einer Zucchinicremesuppe, Pasta mit Tomatensauce, gefolgt von Bratkartoffeln mit Schweinefilet, Gurkensalat und gegrillten Auberginen. Als Nachtisch gab es dann noch eine Riesenschüssel Melonensalat mit Apfelstückchen.

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16.08.06 Aldein - Palu di Fersina (54 km, 1330 m auf, 1165 m ab, 3:48 h)
Wieder platte Reifen
Morgen um 7:00 werden wir durch ein nervendes Geräusch geweckt, es regnet in Strömen. Wir machen uns über das reichhaltige Frühstück her, zur Belohnung hört es auf zu regnen. Wir machen uns abfahrbereit und pünktlich zum Start beginnt es wieder ziemlich heftig zu regnen. Zu allem Überfluss entdeckt St. W. noch einen Plattfuss an seinem Hinterrad. Der wird unter den fachkundigen Kommentaren der Mitbiker jedoch zügig behoben.
Angesichts des heftigen Regens wird die Etappe, auch in Erinnerung an die 2005er Tour, entschärft und umgeplant. Schotter- und Wanderwege werden zu Gunsten von Straßen gestrichen, das Trudener Horn fällt flach.
Wir starten über die Straße mit einer 5 km-Abfahrt, die uns gut 400 m nach unten führt. Dann folgt ein gefühlt ellenlanger Aufstieg nach Kaltenbrunn. Dann wieder Abfahrt, wieder hoch, alles auf Asphalt, dem Regen sei Dank. Kurz vor Molini erwischen wir ein kurzes Schotterstück. Von dort aus geht es wieder aufwärts, erst leicht ansteigend, dann wieder steiler. Irgendwann taucht mal ein 15% Schild auf, nur dass vorher auch schon steil, wenn nicht sogar noch steiler gewesen ist. Es bleibt auch weiterhin so steil.Ferndiagnose
In Sover/Piazzoli meldet sich J.M. auf seinem Leihbike mit Herzflattern ab, ein Telefongespräch mit seinem Doktorschwager und Ferndiagnose hat ihn nicht wirklich beruhigt. Er versucht nun unseren Busfahrer zwecks Shuttleübung zu erreichen. Wir versorgen ihn noch mit diversen Elektrolytinfusionen und Nahrungsmitteln und machen uns dann auf zum ca. 600 m  höher gelegenen Passo del Redebus. Es hört langsam auf zu regnen und die Sonne kämpft sich langsam durch die Wolken. Dann taucht ein Hinweisschild auf, noch 2 km bis zum Pass und 7 km bis nach Palu. Auf der Passhöhe (1453 m) noch eine kurze Rast mit einer Telefonkonferenz zwischen Jo, Busfahrer H.J. und Leihbikefahrer J.M. Dieser hatte sich nach Verkonsumierung der Mineralieninfusionen und Dopingnahrung wieder erholt, von seinem Doktorschwager das OK für die Weiterfahrt erhalten und sitzt nun wieder auf seinem Leihrad und folgt uns. Am Pass taucht nun auch unser Busfahrer mit dem Hotelchef auf um J.M. nebst LeihradHotel Rosa Alpina abzuholen. Vor uns liegt nur noch eine gemütliche 5 km-Abfahrt, diesmal wieder durch Nebel, zu unserem heutigen Etappenziel im rund 150 m tiefer liegenden Palu di Fersina. Fast gleichzeitig mit uns trifft unser Bus am Hotel ein, ohne Leihbikefahrer J.M. Dieser fühlt sich mittlerweile wieder so gut, dass er den Rest der Etappe auch noch bikender Weise zurücklegen will.
Die Sonne kommt endlich wieder hervor und die Welt ist wieder in Ordnung. Schnell noch aus den nassen Kleidern steigen und heiß duschen, dann alle verfügbaren Plätze mit Kleiderbügeln behängen und ein Bier auf P.J., der heute Geburtstag hat.
Wir werden mit einem guten Essen verwöhnt: großes Salatbüffet, Pasta mit hausgemachter Soße, dünne rosa gegrillte Rindfleischscheiben mit gedünsteter Paprika, Obstsalat mit Eis.
Wir lassen den Abend an der Bar zusammen mit dem Wirt und Getränken, sowie Gesprächen ausklingen.

 

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17.08.06 Palu di Fersina - Folgaria (48,5 km, 1035 m auf, 1190 m ab, 3:23 h)
Passo Sommo
Am Abend zuvor wurde noch die Route in Anbetracht der Wetterverhältnisse und der Geländegegebenheiten leicht modifiziert. Der Regen hatte sich während der Nacht verabschiedet, in unserer geplanten Fahrtrichtung ist der Himmel wolkenlos blau. Nach einem sehr italienischen Frühstück, heißer ziemlich schwarzer Kaffee, trockenem Brot und wenig Möglichkeiten einen brauchbaren Belag darauf zu basteln, starten wir bei frischen 12°C. Vor uns liegt zuerst eine 15 km-Abfahrt mit 850 Tiefenmetern. Im Tal meldet sich Ali zu Wort, an seinem Hinterrad sei eine Speiche gerissen. Alle sind sich einig, dass dies von all zu vielem Bremsen herrührt. Oberschschrauber P.K. wickelt sie flugs um eine gesunde herum und zentriert das Rad wieder neu.
Weiter geht es mit einem rund 10 km langen Flachstück, bevor es von rund 500 m zu Passo Sommo auf 1340 m geht. Die Sonne kommt raus, es wird wieder richtig warm, so um die 30°C, genau das Richtige für den nun folgenden Anstieg. Wir fahren wieder kurz-kurz. Er ist so rund 15 km langSchotterstraße.
Interessant auf diesem Teilstück die Fahrt über die alte Straßenführung, die durch Bergrutsche mehr oder weniger neu gestaltet wurde. Das Leihbike von J.M. ist auf dieser Passage ein wenig zickig, es rollt nicht unbedingt so wie er es gerne hätte. Da auch seine Radbrille beleidigt ist wird sie mit entsprechenden Kommentaren in hohem Bogen auf eine Flugreise über die tief unten liegende Schlucht geschickt.
Ristorante Al BoscoUnterwegs machen wir im an der Straße liegenden Ristorante „Al Bosco“, bei Lasagne, Wasser und O-Saft unsere Mittagspause. Nach der Rast sind die Beine zuerst einmal ziemlich schwer, es geht nur sehr moderat nach oben. So nach und nach kommen sie wieder in Schwung. Auf der Passhöhe noch ein Erinnerungsfoto, dann noch schnell die wenigen Kilometer bergab bis zu unserem Etappenziel, Hotel Casa Alpina in Folgaria. Wir lassen uns entspannt auf dem großen Hof nieder, Jo ordert eine Runde Dosenbier, Flaschen gibt es keine, damit ein Prost auf die gelungene Etappe.

Fachgerechte SpeichenreparaturNun folgt das Highlight des Tages, der Hinterradspeichenwechsel durchgeführt vom gräflichen Schraubergenie Ali höchst persönlich, oder fast. Nach eigener Aussage versteckt er seine Schrauberfähigkeiten normaler Weise vor uns allen, damit das Selbstbewusstsein, derer die glauben gut schrauben zu können, nicht irreparabel beschädigt werde. Natürlich wird die ganze Prozedur begleitet von den Kommentaren der übrigen 8, die dabei aber nicht vergessen durch Orderung weiterer Dosenbierrunden ihren Flüssigkeitshaushalt zu regulieren. Dabei ergibt sich nebenbei noch eine Verköstigung diverser Biersorten, da von einer Sorte keine ausreichenden Vorräte zur Verfügung standen.
DSCN4316kDas Rad war schnell aufgebockt, das Hinterrad ruckzuck ausgebaut, Schlauch und Mantel flugs demontiert. Schnell war auch die Zahnkranzkassette entfernt und fein säuberlich auf einem Tuch abgelegt. Die defekte Speiche konnte fast kommentarlos entfernt werden.
Der Einbau der neuen Speiche aus dem Ersateilfundus und die Zentrierung der Felge erforderte aber schon wieder mehr Kommentare verbunden mit erneuter Dosenbierorderung zur Regulierung des Flüssigkeitshaushaltes. Die nun folgende Montage des Zahnkranzes nach vorheriger aufwändiger und penibler Sortierung diverser kleinere Ritzel, anschließender Rücksortierung, nebst drehen und wenden derselben, einschließlich Markierungscheckung, liefert, begleitet von unzähligen und aufmunternder Kommentaren, ohne dabei das Dosenbier aus den Augen zu verlieren, den Stoff für ein abendfüllendes Erzählprogramm. Auch Jahre später erzählt man sich in Matschfinderkreisen noch voller Ehrfurcht von dieser legendären Schrauberschau. Schließlich ist das Hinterrad wieder eingebaut. Fachkundige KommentatorenEin erster Drehversuch ergibt leichte Schleifgeräusche von der Bremsscheibe. Das Rad wird gelöst, neu eingespannt und nach einer kurzen Bremsscheibenbehandlung durch unseren Guide G.H. zeigt uns Schrauberobergraf Ali eine schleiffreie Probefahrt über den Hof, begleitet vom tobenden Applaus seiner Mitbiker, untermalt vom Zischen der geöffnet werdenden Dosen.
Wir beziehen unsere mit einem Wandkreuz versehenen Zimmer und machen uns fein für das um 19:30 Uhr angekündigte Abendessen. Wir sind übrigens die einzigen Nichtitaliener unter den Hotelgästen. Das als Aperitif geplante Dosenbier muss ausfallen, es ist schlicht und einfach alle, wir wähnen uns auf Hawaii, wo es bekanntlich auch kein Bier gibt.
Vor der geschlossenen Speisesaaltür sammelt sich nach und nach eine größere, lebhafte und ziemlich lautstarke Schar von Hotelgästen. Neuankömmlinge begrüßen die bereits Anwesenden wegen des hohen Geräuschpegels mit einer entsprechend angepassten Lautstärke , was bei den Begrüßten ihrerseits zu einem weiteren Ansteigen der Lautstärke führt. Pünktlich um halb acht öffnet sich die Speisesaaltür und die strategisch postierten, erfahrenen Hausgäste stürmen, vorbei an einer imposanten Holzmadonna, das gleich vorne stehende Salatbüffet. Bevor wir uns in Bewegung setzen ist es schon ziemlich leer geräumt, was uns aber nicht weiter stört. Dank der klugen Vorausplanung unseres Guides haben wir als Menü das volle Programm reserviert. Wir haben einen gesonderten Tisch etwas abseits vom Trubel, aber direkt vor der Weintheke, hervorragende Platzwahl.
Die drum herum sitzenden Italiener staunen nicht schlecht, wir bekommen das ganze Menü und nicht nur Teile davon, das Ganze begleitet von diversen Giraffen vino rosso und etwas Aqua miserabili. Vorneweg Salat vom Buffet, ja für uns war noch was da, gefolgt von Spaghetti aglio olio. Danach überbackene Schnitzel mit Käse und grünem Spargel, dazu Pizzatoast, gekochter Schinken, dann eine Runde Knöderli gefolgt von Eierstich mit vielen Kräutern. Roher Schinken mit Käse kommt auch noch, den Abschluss bildet das Dessert.
Aus dem Be der Zusammensetzung der Knöderli zwischen B.O. (Polenta) und Jo (miese Polenta), die dieser mit einer Be-Probe durch Seniorchefin der Küche zu belegen versucht, ergibt sich noch eine Runde Nachschlag von allem.

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18.08.06 Folgaria – Riva del Garda (61,5 km, 1300 m auf, 2500 m ab, 4:30)
Gleich gehts nur noch bergab
Nachts regnet es wieder heftig. Morgens ist es trocken, zwischen dicken Wolken sind einige wenige Stellen zu erkennen. Nach einem umfangreichen Frühstück starten wir bei so 15°C unter der Anteilnahme diverser italienischer Hotelgäste, besonders Jo´s Dr. Rohloff findet allgemeine Bewunderung. Wir verlassen das christliche Casa Alpina im rund 1250 m hoch gelegenen Folgaria in Richtung zum 1577 m hohen Monte Finonchio, erst etwa 5 km über Asphalt, dann durch einen Wald über feuchten Schotter relativ steil, so um die 15%, nach oben. Für die folgende 10 km-Abfahrt ins 1400 m tiefer liegende Rovereto heißt es zuerst einmal Windschutz anzulegen. Unten im Tal können wir die wärmenden Klamotten wieder im Rucksack verstauen. Die Sonne hat sich durch die Wolken gekämpft und heizt uns mit 30°C wieder gut ein. Vorfreude auf den Gardasee macht sich breit. Die einfachste Route von Rovereto zum Gardasee führt über Mori, den Passo San Giovanni und Nago, ohne nennenswerten Anstieg, eigentlich eine Flachetappe mit abschließender Abfahrt.18% in der Sonne
Wer unseren Guide hart-härter-herding kennt, weiß dass es mit einfacher Streckenführung nichts wird. Ein paar Höhenmeter müssen schon noch mitgenommen werden. Also geht’s hoch zum Passo Fae, der uns mit 18% Anstiegen auf so um die 930 m führt. Die schweißtreibende Angelegenheit wird nach einer kurzen Rast mit einer 10 km-Abfahrt nach Mori belohnt. Von dort geht es dann auf der weiter oben beschriebenen Route locker über den Radweg nach Nago, Torbole und zum Strand in Riva.
Ankunftsbad in RivaDie gesamte Truppe versenkt sich zur Unterhaltung der übrigen Touristen samt Radklamotten im See. Außer Ali, der ziert sich zuerst noch ein bisschen. Die Ankündigung unseres Führers, dass nur im Gardasee untergetaucht Biker Anspruch auf Bier aus grünen Flaschen haben lässt ihn schließlich doch in die Fluten steigen. Pünktlich taucht unser Busfahrer mit besagtem Bier in grünen Flaschen auf. Ein Prost auf eine erneut gelungene Alpenüberquerung ohne Unfälle. Unser Zögerer Ali bemerkt keinerlei Wirkung bei grün umflaschten Flüssigkeit. Eine genauere UntersuchungTrockenübung ergibt, dass er eine Flasche alkoholfreier Flüssigkeit erwischt hat, die unser Busfahrer unter die anderen Flaschen geschmuggelt hat. Nachdem wir wieder trocken sind machen wir uns auf zur Pizzeria an der Uferpromenade, wo wir schon so manchen Kübel geleert haben. Da es zu dieser Uhrzeit keine Pizza gibt gehen wir zur Konkurrenz nebenan, wo wir pizza- und kübelmäßig genau so gut versorgt werden.
La ColomberaGut gesättigt machen wir uns auf erneut im Antiche Mura ein zu ziehen. Wir machen uns stadtfein, bummeln durch das Städtchen zum Ristorante La Colombera, wo wir noch den einen oder anderen köstlichen Happen verspeisen, begleitet von einigen Giraffen Vino rosso et bianco. Das frugale Mahl wird durch einige Kübel gegen den Durst abgerundet. Selig schlummernd verbringen wir die Nacht.

 

 

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19.08.06 Riva – Lago di Ledro – Riva (32 km, 730 m auf, 730 m ab, 2:41 h)Ponalestraße
Zur Erholung soll es heute über die alte Ponalestraße hoch zum Ledrosee gehen um dort eine Pizza oder Pasta zu genießen. Bei bedecktem Himmel und angenehmen 20°C starten wir zur Tour. Gemütlich kurbeln wir bergauf, lassen uns überholen, machen Fotostopps, genießen das gemächliche Dahingleiten. Der kurze steile Anstieg bei Pre macht uns auch nicht bange. Wir erreichen den See, fahren links herum bis zum anderen Ende, lassen uns gemütlich nieder, speisen und klönen. Nach dem Mahl machen wir uns auf den See fertig zu umrunden und die Abfahrt nach Riva unter Räder zu nehmen. Nun aber bedeutend flotter als beim Aufstieg. Freudenjuchzer sind zu hören als wir die Schotterpassagen der Ponale unter den Stollen haben, die kleinen Anlieger werden ausgefahren, wir surfen quasi ins Tal. Diese Abfahrt wird dann noch gebührend auf der Uferpromenade in Riva gefeiert. Wir sitzen da lassen es uns gut gehen, beobachten und kommentieren die vorbeikommenden Touristen und Biker. Schön war´s wieder einmal.

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Heimfahrt
Abschied
Am Morgen heißt es nach dem Frühstück zuerst einmal das ganze Gepäck und die Räder wieder im Bus zu verstauen, was auf Grund der routinemäßigen Erfahrung diverser Alpenüberquerer wiederum unter einer Stunde geschafft ist.
Es geht wieder heimwärts, problemlos chauffiert von einem traumhaften Busfahrer mit teilweiser Ranzenpein. Unsere Alpenüberquerer werden zu Hause bei ihren Lieben wieder abgegeben und beschließen diese Tour mit ihren persönlichen Feierabendritualen.
Die darauf folgende Dienstagstour wird spontan als Alpenüberquererfazähltour auserkoren.
Dabei beginnen sich schon wieder Visionen von weiteren zu überquerenden Gipfeln in einigen Köpfen ein zu nisten. Man wird noch sehen was sich daraus dann konkret ergibt.

 

Fazit
Wieder eine gelungene Tour mit wechselhaftem Wetter

  • Knapp 500 km und 10000 hm
  • Eine abbene Speiche
  • Zwei abbene Kurbeln
  • Ein platter Busreifen

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